Settopboxen

Settopbox

Eine Settopbox ist ein dem Fernsehempfänger vorgeschaltetes Gerät, in dem codierte Fernsehsignale, die das Fernsehgerät nicht empfangen kann, in ein entsprechendes Standardsignal decodiert werden. Die Settopbox kann darüber hinaus auch diverse Zusatzfunktionen übernehmen wie das Descrambling, das Entschlüsseln oder die Signaltrennung für PC-orientierte Anwendungen wie beispielsweise die Nutzung von Online-Diensten und für interaktive Verteildienste wie Video-on-Demand, Pay-per-View, Teleshopping und andere.

Codierte Signale findet man bei dem Digital TV, welches in Deutschland im Rahmen der DVB-Spezifikation ausgestrahlt wird. Je nach Übertragungsmedium gibt es DVB-Boxen für den Satellitenempfang ( DVB-S), für den terrestrischen Empfang (DVB-T) oder für den digitalen Kabelempfang (DVB-C).

Zunehmend werden die Settopboxen um zusätzliche Funktionen erweitert. So findet man neuerdings Settopboxen mit einer eingebauten Festplatte, womit die Settopbox die Funktion eines digitalen Videorecorders übernehmen kann. Man nimmt dann den entsprechenden Film nicht mehr mit dem Videorecorder auf einer VHS Kassette auf, sondern speichert ihn digital auf der eingebauten Festplatte. Unterstützt wird oft auch das time-shift Verfahren, welches ein gleichzeitiges Aufnehmen und Abspielen eines Films ermöglicht.

Sitzt ein Zuschauer im Wohnzimmer, schaut gerade live ein Fußballspiel und es klingelt dann an der Tür, so kann er auf eine Pausetaste drücken und z.B. 10 Minuten später wieder an der Stelle weiterschauen, wo er unterbrochen wurde. Dieses Verfahren funktioniert trotz der Tatsache, daß der jeweilige Film noch nicht zu Ende ist, also in dem Moment noch live ausgestrahlt wird.

Eine weitere Funktion, die mancher Hersteller schon anbietet oder zumindest plant, ist ein Internetzugang oder eine Email/SMS Funktion. Um diese Funktionen sinnvoll nutzen zu können, braucht die Box aber einen Rückkanal z.B. mittels eines Modems.

Saupe, Siegfried SAT-Anlagen erfolgreich auswählen, installieren und bedienen

Einen CD oder DVD Player trifft man auch schon öfters an. Mit einem CD-Brenner könnte man sich die empfangenen TV oder Radioprogramme sogar selbst auf CD brennen. Wie man hier schon sieht, wird versucht, immer mehr Funktionen, die man bei seinem PC zu Hause vorfindet, auf die Settopbox zu übertragen. Gerade Funktionen wie DVD oder digitaler Videorecorder sind dort gut aufgehoben, weil man sich einen DVD-Film doch am liebsten im Sessel vor dem TV-Gerät anschauen will. Aber auch die Video on Demand Funktion ( VoD ) ist dort am besten aufgehoben. Bei Video on Demand kann man sich einen Film gegen eine entsprechende Gebühr zu einem beliebigen Zeitpunkt bei sich zu Hause anschauen.

Innerhalb des DVB-Signals können zusätzliche Daten transportiert werden, z.B. Informationen zu dem Sender. Diese Informationen kann eine dafür geeignete Settopbox zu einer elektronischen Programmzeitschrift (EPG) aufbereiten. Viele Sender fangen neuerdings an neben dem EPG noch weitere Dienste anzubieten, die man aber erst mit einer Box mit einem Rückkanal ( z.B. einem Modem ) richtig nutzen kann.

Um zu gewährleisten, daß die interaktiven und multimedialen Formate auf jeder dafür geeigneten Settopbox, unabhängig vom Hersteller oder Betriebssystem genutzt werden können, einigte sich viele beteiligte Firmen und Programmanbieter auf einen gemeinsamen Standard, die Multimedia Home Plattform. Mittels dem MHP-Standard kann ein Hersteller z.B. eine Homeshopping Seite anbieten, oder Zuschauer können bei einer Quizsendung interaktiv mitspielen, indem sie z.B. auf eine entsprechenden Ja/Nein Button klicken. Inwieweit sich die MHP-Spezifikation in Deutschland durchsetzt, bleibt vorerst noch abzuwarten.